R. Kelly muss 30 Jahre ins Gefängnis - Panorama - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

Er ist schuldig in allen Anklagepunkten: Das hatte eine Jury Ende September im Missbrauchsprozess gegen R. Kelly entschieden. Jetzt ist klar, dass der einstige Pop-Superstar 30 Jahre ins Gefängnis muss. Das Strafmaß hat ein Gericht in New York an diesem Mittwoch verkündet.

Eine Jury hatte den Musiker im vergangenen Jahr in allen neun Anklagepunkten - darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung - für schuldig befunden. Kelly wies die Vorwürfe stets zurück. Er hatte nicht selbst ausgesagt, den Prozess aber im Gerichtssaal verfolgt.

Das Strafmaß liegt über den 25 Jahren, die die Staatsanwaltschaft für den Sänger von "I Believe I Can Fly" gefordert hatte. Bereits seit seiner Festnahme im Sommer 2019 sitzt Kelly im Gefängnis. Seine Anwälte hatten eine deutlich geringere Strafe gefordert und bereits zuvor angekündigt, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen.

Jury brauchte nur neun Stunden für die Urteilsfindung

Die Verkündung des Strafmaßes durch Richterin Ann Donnelly war zuvor mehrfach wegen verschiedener gerichtlicher Formalitäten verschoben worden. Rund sechs Wochen lang hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung im vergangenen Jahr die Missbrauchsvorwürfe gegen Kelly aus mehreren Jahrzehnten detailliert ausgebreitet, auseinandergenommen und ihre Argumente dargelegt. Dutzende Zeugen hatten sich zu Wort gemeldet, Hunderte Beweisstücke wurden gesichtet. Die Jury brauchte dann Ende September nur neun Stunden, um zu einem Urteil zu kommen.

Erste Anschuldigungen gegen den 1967 in Chicago als Robert Sylvester Kelly geborenen Musiker wurden bereits vor rund 25 Jahren bekannt. 2008 stand er wegen des Besitzes von Bildern schweren sexuellen Kindesmissbrauchs vor Gericht - und wurde freigesprochen. Der Musik-Gigant schien unangreifbar auf seinem Pop-Thron, mit mehr als 50 Millionen verkauften Alben, mehreren Grammys und anderen Auszeichnungen gehörte er zu den erfolgreichsten Musikern des späten 20. Jahrhunderts.

Aber spätestens als 2019 die aufsehenerregende Dokumentation "Surviving R. Kelly" die Anschuldigungen zusammenfasste, wurde es um den Sänger immer einsamer. Andere Prominente distanzierten sich von ihm, zudem Radiosender, Streaming-Dienste und dann auch sein Musiklabel RCA, das zu Sony Music gehört. Nach der Strafmaßverkündung in New York drohen Kelly noch weitere juristische Konsequenzen: Auch in den US-Bundesstaaten Illinois und Minnesota liegen Anklagen gegen den Musiker vor. Ein Prozess in Chicago soll schon Mitte August beginnen.

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