Interview Caroline Peters zu Die Unschärferelation der Liebe" - Saarbrücker Zeitung
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PETERS Ja, das empfinde ich genauso. Das ist auch eine komische Lehre unserer digitalen Erlebnisse, die wir jetzt seit 30 Jahren verarbeiten müssen: Dass überhaupt gar nichts mehr Bestand hat, dass es nichts gibt, was bleibt. Auf einmal ist das Leben ein einziges Update, und man denkt: ,In meiner Kindheit und Jugend war das noch nicht so. Da gab es Dinge, die über Jahrhunderte Bestand hatten, und es war auch allen wichtig, dass etwas lange besteht.‘ Ich finde es oft merkwürdig, dass das auf einmal nicht mehr zählen soll. Leute sagen über Dinge, die vor fünf Jahren passiert sind: ,Das ist ja wahnsinnig lange her!‘ Auch Leute in meinem Alter empfinden so etwas. Unter Teenagern finde ich das noch in Ordnung. Wenn man 15 ist und seinen 10. Geburtstag als wahnsinnig weit entfernt empfindet, dann verstehe ich das. Aber wenn ein 50-Jähriger sagt: ,Dass ich 45 war, ist so wahnsinnig lange her!‘, dann finde ich das irgendwie merkwürdig. Ich finde, das Zeitempfinden ist insgesamt durcheinandergekommen. Das ist oft sehr irritierend.
Interview Caroline Peters zu „Die Unschärferelation der Liebe" - Saarbrücker Zeitung
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