Sinéad O'Connor ist tot: Was über die Todesursache bekannt ist – Musikerin mit 56 Jahren gestorben - Merkur.de

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Die irische Musikerin Sinéad O‘Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf ein Statement ihrer Familie.

Update vom 27.07.2023, 12.41 Uhr: Die irische Sängerin Sinéad O‘Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Nun hat die Londoner Polizei einen Bericht veröffentlicht. „Die Polizei wurde am Mittwoch, 26. Juli, um 11.18 Uhr zu einer nicht ansprechbaren Frau an einer Wohnadresse in der SE24 [Anm.d.Red.: Postleitzahl in London] gerufen“, zitiert Sky News aus der Meldung.

Sie wurde demnach noch vor Ort für tot erklärt. Ihr Tod werde nicht als verdächtig betrachtet. Es werde eine Akte für den Gerichtsmediziner vorbereitet, so die Polizei. Die genaue Todesursache von Sinéad O‘Connor und die Umstände ihres Ablebens bleiben laut der Irish Times weiter unklar.

Sinéad O‘Connor ist tot: Was über die Todesursache bekannt ist – Musikerin mit 56 Jahren gestorben

Dublin – Sinéad O‘Connor ist tot. Die irische Sängerin ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Das berichten unter anderem die Irish Times und BBC unter Berufung auf eine Erklärung der Familie am Mittwochabend (26. Juli). Sie erlangte 1990 durch ihren Welthit „Nothing Compares 2 U“ weltweite Berühmtheit. Der Prince-Song stürmte auch in Deutschland die Charts und war ein Nummer-eins-Hit.

Sinéad O‘Connor ist tot: Was über die Todesursache ist bekannt – Musikerin mit 56 Jahren gestorben

„Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt“, zitierten die britischen Zeitungen aus dem Statement der Familie. Familie und Freunde baten demnach darum, in dieser schwierigen Zeit ihre Privatsphäre zu wahren. Über die Todesursache sowie die Umstände, unter den Sinéad O‘Connor gestorben ist, gibt es bislang keine gesicherten Meldungen.

O‘Connor soll laut Medienberichten bereits am Dienstag verstorben sein – und demnach rund 18 Monate nach dem Tod ihres Sohnes Shane (17). Nach Angaben der Sängerin war er aus einer psychiatrischen Klinik geflohen, bevor dieser sich im Januar 2022 das Leben genommen hatte. Zuletzt postete sie auf Twitter ein gemeinsames Foto. Dazu schrieb sie: „Seitdem lebe ich als untote Nachtkreatur. Er war die Liebe meines Lebens, die Lampe meiner Seele.“

Sinéad O‘Connor ist tot: Todesursache nicht bekannt – Sängerin litt an schwerer Krankheit

O‘Connor äußerte sich in der Vergangenheit vermehrt über ihre psychischen Probleme. Wie die Sängerin selbst erzählte, beruhten diese auf dem physischen und sexuellen Missbrauch durch ihre eigene Mutter. Mit 15 Jahren kam sie in ein Heim für auffällig gewordene Jugendliche.

Sinéad O'Connor

Darüber hinaus machte sie öffentlich, dass bei ihr eine bipolare Störung diagnostiziert worden sei. Des Weiteren berichtet sie in ihrer Autobiografie von einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. „Psychische Krankheiten sind ein bisschen wie Drogen – sie kümmern sich nicht darum, wer du bist“, erklärte Sinéad O‘Connor schließlich in einem Video, das im Jahr 2017 Sorgen um die Irin ausgelöst hatte. An ihrem 33. Geburtstag versuchte sie, sich das Leben zu nehmen.

Sinéad O‘Connor ist tot: Musikerin hinterlässt drei Kinder – „Musik wurde auf der ganzen Welt geliebt“

Die verstorbene Muskerin hinterlässt drei Kinder. Irlands Premierminister Leo Varadkar zeigte sich über Sinéad O‘Connors Tod bestürzt. „Ihre Musik wurde auf der ganzen Welt geliebt und ihr Talent war unübertroffen und unvergleichlich“, ließ er auf Twitter verlauten.

„Was Irland in einem so relativ jungen Alter verloren hat, ist eine unserer größten und begabtesten Komponisten, Songwriter und Interpreten der letzten Jahrzehnte“, ehrte Präsident Michael D. Higgins die Sängerin und sagte, seine „erste Reaktion, als er die Nachricht von Sinéads Verlust hörte, war, sich an ihre außergewöhnlich schöne, einzigartige Stimme zu erinnern.“

Sinéad O‘Connor gestorben: Irlands Präsident gedenkt verstorbener Sängerin

„Für diejenigen von uns, die das Privileg hatten, sie zu kennen, muss man immer wieder von der Tiefe ihres furchtlosen Engagements für die wichtigen Themen beeindruckt sein, die sie an die Öffentlichkeit gebracht hat, egal wie unbequem diese Wahrheiten auch gewesen sein mögen,“ sagte er weiter zum Tod Sinéad O‘Connor.

„Es ist schwer, sich einen Künstler vorzustellen, der den sozialen und kulturellen Einfluss von Sinéad hatte“, erkärte Colm O’Gorman, Geschäftsführer von Amnesty International Ireland, nach Bekanntwerden des Todes von O‘Connor.

Sinéad O‘Connor gestorben: Sängerin war große Kritikerin der katholischen Kirche

Mit kontroversen Auftritten und Aussagen erregte sie immer wieder die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Prince warf sie einmal vor, sie körperlich bedroht zu haben. Noch vor ihrem internationalen Durchbruch erklärte sie 1989 ihre Unterstützung der IRA, was sie aber ein Jahr später revidierte. Zudem zerriss sie 1992 vor laufender Kamera bei „Saturday Night Live“ ein Bild von Papst Johannes Paul II.

2018 konvertierte O‘Connor zum Islam und änderte ihren Namen in Shuhada‘ Sadaqat. Bereits zuvor gehörte sie aber zu den großen Kritikerinnen der katholischen Kirche. 1999 versetzte sie ihr Heimatland in Aufruhr, nachdem sie sich von einer katholischen Splittergruppe angeblich zur Priesterin weihen hatte lassen. Darüber hinaus forderte sie eine umfassende Untersuchung des Ausmaßes der Rolle der Kirche bei der Verschleierung von sexualisierter Gewalt durch Geistliche.

Selbst nachdem sich Papst Benedikt XVI. 2010 bei Irland für die Missbrauchsfälle entschuldigt hatte, gingen O‘Connor die Aussagen nicht weit genug. Sie forderte die Katholiken auf, die Messe zu boykottieren, bis eine umfassende Untersuchung der Rolle des Vatikans vorliege.

Sinéad O‘Connor gestorben: Durchbruch der irischen Sänger gelang 1990 – beste Songs

Die Sängerin wurde am 8. Dezember 1966 geboren. Der Start ihrer Karriere fing auf den Straßen von Dublin an. 1987 erschien ihr Debüt-Album „The Lion and the Cobra“ und eine Nominierung für einen Grammy einheimste. Weltweite Berühmtheit erlangte sie 1990 mit dem von Prince geschriebenen Song „Nothing Compares 2 U“, der sich millionenfach verkaufte. Das Video zu dem Song mit den Nahaufnahmen von O‘Connors Gesicht bleibt bis heute im Gedächtnis einer ganzen Generation.

1991 kürte „Rolling Stone“ die verstorbene O‘Connor zur Künstlerin des Jahres. „Sie hat bewiesen, dass eine Musikerin sich weigern kann, Kompromisse einzugehen, und trotzdem eine Verbindung mit Millionen Hörern schaffen kann, die hungrig auf Musik von Substanz sind“, erklärte das Magazin seine damalige Wahl. Insgesamt veröffentlichte sie zehn Studioalben unterschiedlicher Musikrichtungen von traditioneller irischer Musik über Blues bis hin zu Reggae. Neben ihrem Welthit gehören „Fire on Babylon“, „I am strechted on your grave“, „The Emperor‘s New Clothes“ oder Madinka zu den besten Songs von der verstorbenen Sinéad O‘Connor. (mit Material der dpa)

Die Musikwelt trauert: Im Mai starb zudem die Rock-Ikone Tina Turner nach langer Krankheit.

Hinweis aus der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leiden, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bei Depressionen und anderen psychischen Notfall-Situationen gibt es außerdem unter https://ift.tt/EgHtB6M.

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