Trauer um bayerische Kabarett-Legende: Fredl Fesl ist tot - tz.de

Fredl Fesl, niederbayerischer Musiker und Sänger, blickt auf dem Foto im Musikzimmer seines Hauses mit einer Gitarre auf dem Schoß in die Kamera.

Kult-Liedermacher und Kabarett-Legende Fredl Fesl ist tot. Der frühere Münchner wurde 76 Jahre alt. Legendär war unter anderem sein „Taxilied“.

Update: Donnerstag, 27. Juni

München – Die Trauer aufgrund des Todes von Kult-Liedermacher und Kabarett-Legende Fredl Fesl mit 76 Jahren ist groß. Nun hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) der Witwe des langjährigen Münchners, auch im Namen des Stadtrats, sein herzliches Beileid zum schmerzlichen Verlust ausgesprochen.

Trauer nach Tod von bayerischer Kabarett-Legende Fredl Fesl: Münchens OB Reiter und Ministerpräsident Söder kondolieren

„Fredl Fesl hat sich mit seinen unverwechselbaren Liedern, seinen herrlichen Vorreden dazu und vor allem seinem wunderbar sanften Humor nicht nur in die Herzen seiner bayerischen Landsleute gespielt. Obwohl er nunmehr seit fast 18 Jahren krankheitsbedingt nicht mehr auf der Bühne stehen konnte, sind mir und vielen anderen seine Auftritte unvergesslich“, schrieb Münchens OB.

Er ergänzte, dass der gebürtige Grafenauer „sich mit seinen unverwechselbaren Liedern, seinen herrlichen Vorreden dazu und vor allem seinem wunderbar sanften Humor nicht nur in die Herzen seiner bayerischen Landsleute gespielt“ habe. Seine Auftritte seien unvergesslich. „Man musste ihn nicht nur gern haben, man musste bei seinen Liedern oft Tränen lachen.“ Der Familie von Fredl Fesl wünschte Reiter viel Kraft. „Sein Publikum wird sich immer gerne an ihn erinnern und auch die Landeshauptstadt München wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat auf X (vormals Twitter) seine Trauer über den Tod von Fesl bekundet. „Er war ein bayerisches Original mit hintersinnigem Humor und brachte die Menschen gleichermaßen zum Lachen und Nachdenken. Als vielseitiger Künstler in Wort und Musik war er einer der Wegbereiter des bayerischen Musikkabaretts, wie wir es heute kennen und lieben“, schrieb er.

Söder und Reiter würdigten beide den langen Kampf gegen die Parkinson-Erkrankung, den Fesl über 25 Jahre geführt hatte. Münchens OB sgate, er habe diese „wehmütig, aber voller Bewunderung für seinen Lebensmut und seine Tapferkeit“ erlebt. Söder nannte den Kult-Liedermacher in Bezug auf den Umgang mit der Krankheit ein „Vorbild für viele Menschen“. Über die Plattform X nahmen auch viele Fans Abschied von Fesl. Die meisten versahen ihre Abschiedsgrüße, ob auf hochdeutsch oder bayerisch, mit einem Link zu einem der Lieder des Musikkabarettisten.

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Originalmeldung: Mittwoch, 26. Juni

München – Das „Taxilied“, „Der edle Rittersepp“ oder „Der Königsjodler“: Fredl Fesl hat viele unsterbliche Lieder und noch mehr unvergessene Erlebnisse geschaffen. Nun trauert die bayerische Musik- und Kabarett-Welt um den gebürtigen Niederbayern, der auch eine Zeit in München lebte: Fesl ist am Dienstag, 25. Juni, im Alter von 76 Jahren verstorben. Das bestätigte seine Frau Monika dem Bayerischen Rundfunk (BR).

Trauer um bayerische Kabarett- sowie Musik-Legende und langjährigen Münchner: Fredl Fesl ist tot

Alfred Raimund „Fredl“ Fesl wurde am 7. Juli 1947 in Grafenau geboren. 1959 zog seine Familie mit ihm nach München. Dort brachte ihm sein Vater das Trompetenspiel bei. Mit 15 Jahren kam er durch Schulfreunde zum ESV München Ost und trat der Abteilung Ringen und Gewichtheben bei. Dort wurde Fesl 1966 und 1967 Oberbayerischer Juniorenmeister im Gewichtheben. Nach seinem Militärdienst arbeitete er in verschiedenen Berufen, etwa als Schlosser, Bühnenschreiner beim Film, Modeschmuckverkäufer, Antiquitätenhändler und Bierfahrer.

Abends trat er in dieser Zeit schon gelegentlich in Münchens Kleinkunsttheatern auf. Dort feierte er, auch durch seine humorvoll-sympathische Art, erste Erfolge als Musiker. Im Frühjahr 1976 folgte dann die erste LP „Fredl Fesl“. In diesem Jahr kamen auch das „Taxilied“ und der „Königsjodler“ heraus. Es folgten fünf weitere Produktionen, zuletzt „D‘Welt hat an Vogel“ im Jahr 1993. Bis 2006 trat er auf diversen Bühnen auf, ehe er sich Ende des Jahres aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung zurückzog. Fast zehn Jahre hatte Fesl nach der Diagnose noch der Krankheit getrotzt.

+++ Zum Nachlesen: Das Hallo-Interview mit Fredl Fesl zu seinem 75. Geburtstag +++

Der gebürtige Grafenauer wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Kabarettpreis (2002), der Medaille „München leuchtet“ in Silber (2004) und zuletzt dem Bayerischer Verdienstorden (2022). Während ihn heute noch viele den Erfinder des bayerischen Musikkabaretts nennen, bezeichnete er sich selbst augenzwinkernd höchstens als „Kleinkunst-Opa“. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Fesl gemeinsam mit seiner Frau Monika in der Gemeinde Pleiskirchen. Hier ist er am Dienstagvormittag friedlich eingeschlafen.

Mit Material von www.fredl-fesl.de.

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